Auszüge eines Interviews mit dem Gartenfreund
Was kann die Bundesregierung tun, um Kleingartenanlagen in Ballungsräumen dauerhaft zu erhalten.
Frage: Was verbinden sie persönlich mit dem Kleingartenwesen, mit Kleingärten?
Kleingärten gehören zu Deutschland wie Currywurst, Fußball und Weihnachtsmärkte. In meiner Heimatstadt Hamburg gibt es sehr, sehr viele Kleingärten-manche schon länger als 100 Jahre. Und es gibt einen breiten Konsens, in der Stadt, dass trotz der Notwendigkeit, dass es mehr Wohnraum braucht, die Kleingärten wichtige Orte bleiben müssen, an denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Freizeit im Grünen verbringen können.
Frage: Was kann die Politik noch tun? Es ist ja immer noch ein großes Problem, dass Kleingärten überbaut werden.
Wie gesagt, es braucht einen Konsens, dass es Kleingärten in Städten und Gemeinden braucht. Wenn man in dieser Frage einig ist, müssen die Betroffenen vor Ort aushandeln, wie die Kleingarten-Kolonie auf der einen und der berechtigte Wunsch nach mehr bezahlbarem Wohnungen auf der anderen Seite miteinander in Einklang gebracht werden.
Frage: Seit 1983 schützt das Bundeskleingartengesetz die Kleingärten vor Räumung oder zu hohen Pachtkosten für die einzelnen Pächter. Wie sehen sie vereinzelte Initiativen, dieses Bundeskleingartengesetz angeblich „modernisieren“ zu wollen?
Ich bin ein Freund von Kleingärten und finde sie sollten geschützt bleiben. Wenn eine Kolonie mal der Stadtentwicklung im Wege steht, sollten alle Seiten genug guten Willen aufbringen, und nach einem alternativen Standort für die betroffenen Gärten zu suchen.
In Deutschland nutzen ungefähr fünf Millionen Menschen einen Kleingarten. Welche Rolle spielt das Kleingartenwesen insgesamt für Deutschland?
Kleingärten sind ein wichtiger Teil unserer Natur. Hier kommen wir zusammen, hier verbringen wir Zeit miteinander, stehen füreinander ein-und feiern auch viel miteinander. Zugleich kümmern wir uns um das Ökosystem unserer Stadt, um die Natur und um frische Luft. So etwas gibt es nur in ganz wenigen Ländern-deshalb sollten wir dieses Kulturerbe in Deutschland pflegen.
Quelle: Gartenfreund Ausgabe Oktober 2024